Freitag, 7. Oktober 2011

Einkaufstourismus einmal anders

Wenn Schweizer Einkaufstouristen in den „grossen Kanton“ fahren, dann oft um günstig bei Aldi & Co einzukaufen. Was können Schweizer 1000 km nördlich der Grenze günstig einkaufen? - eine Hanse Yacht!
So geschehen im letzten Oktober.
  

Internet-Kauf

Vom Binnensegeln hatte mich gerade verabschiedet, da boten die Hanse-Händler im Herbst mittels einer Kampagne ihre Hochsee-Yachten unverschämt günstig an. Probesegeln? - nicht nötig: Yachten aus Grossserien müssen Darwin zufolge ausgereift sein – in der heiss umkämpften 10m-Klasse sowieso! Das Internet bietet mehr als genug Informationen. So ist zum Beispiel der unverblümte Erfahrungsaustausch in Internet-Foren eine deutsche Kultur: wird das Hanse-Forum mit dem notwendigen Abstand gelesen, liefert es wertvolle Informationen. Im angelsächsischen Pendant wird viel vornehmer geschrieben und der Forum-Master muss nicht dauernd mit Abschaltung drohen.

Ich entscheide mich für die kleinste Hanse beim Händler in Heiligenhafen http://www.hanse-yachts.de/. Das schlagende Argument dieses Händlers: ein Jahr Gratis-Hafenplatz gegen Benützung als Vorführboot - nur im Hafen natürlich. Das lässt 1000 km südlicher gut schlafen. Was ich erst später realisiere: der Hafenplatz ist am turbulenten Gewerbesteg – also mit viel „Hafenkino“!








  

Pakete, Optionen, Tricks

Noch habe ich keine Hanse gesehen, bei welcher die smarten Zusatzpakete wie „Cruising“ etc. nicht mitbestellt sind. Wer zuerst mutig sparen will, besinnt sich später. Die Preise sind so angesetzt, dass Eigenleistung nur für Do-it-Yourself-Fetischisten rentiert. Kopfzerbrechen bereiteten die ungenauen Bezeichnungen in der Optionenliste - zum Beispiel ein Cockpit-Portlight backbord – also ins WC? - Hanse für Voyeure? Um sicher zu sein, schicke ich per Email ein Bild mit den zwei gewünschten und markierten Deckenluken Steuer- und Backbord und frage, ob dies die beiden offerierten „Portlights“ sind. Dies wird vom Händler bejaht. Englisch ist manchmal Glücksache, aber davon später. Der Händler bestätigt auch, dass der ziemlich unschiffige Ahornboden im Salon seit August durch einen klassisch gestreiften ersetzt worden sei: Bravo! - auch davon später. Eine Kampagne mit hohen Prozenten bietet gute Chancen für eine gleichzeitige Listenpreis-Erhöhung. Dass der Kaufvertrag den unverhandelten Preisaufschlag plötzlich mit drauf hatte, muss wohl ein Versehen gewesen sein. Meine handschriftliche Korrektur wurde jedenfalls stillschweigend akzeptiert.